Samstag, 7. Juli 2012

Vorteil 54 – Weibliches und männliches Prinzip ausgeglichen

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


»Kulturen verändern sich aufgrund ihrer verletzten Archetypen, oder sie sterben.«

– Bernnard A. Lietaer
belgischer Finanzexperte und Autor

Wer sich schon einmal mit der Archetypen-Lehre von C. G. Jung beschäftigt hat, kennt auch den Archetypen der Großen Mutter. Die Große Mutter steht für das urweibliche. Sie steht für die Urmutter allen Seins, für Mutter Erde, für das Versorgt-Sein, für das Geborgen-Sein. Sie sorgt für ihre Kinder und achtet darauf, dass genug für alle vorhanden ist.

Mehrere tausend Jahre Patriarchat haben den Archetypen der Großen Mutter immer mehr verdrängt und schließlich nahezu zum Verschwinden gebracht. In der Außenwelt erkennen wir das daran, dass die Werte der großen Mutter nicht mehr allzu viel gelten, und dass Berufe, die ihre Qualitäten verkörpern, z.B. soziale Berufe, nicht sonderlich gut bezahlt werden. Außerdem erkennen wir es an den katastrophalen Schäden, die wir unserer Mutter Erde angetan haben.

Die Natürliche Ökonomie des Lebens  für weltweiten Wohlstand und Frieden in Harmonie mit der Natur ehrt die Große Mutter wieder. »Weltweiter Wohlstand und Frieden« bedeutet Versorgt-Sein und Geborgen-Sein, und dieser Zustand wird erreicht »in Harmonie mit der Natur«, also in Einklang mit der großen Mutter.

Weltweiter Wohlstand für alle schließt selbstverständlich die Gleichberechtigung der Geschlechter mit ein. Die natürlichen Unterschiede der Geschlechter werden wertgeschätzt und geehrt. Es geht nicht um »Gleichmacherei«. So wie jeder Mensch seine ganz besonderen Eigenschaften mit sich bringt, seine persönlichen Stärken, seine Gaben, so haben auch beide Geschlechter ihre ganz besonderen Eigenschaften, ihre geschlechtsbedingten Stärken, ihre Gaben. Erst durch ihre Verschiedenheit entsteht die Anziehungskraft, die Frauen auf Männer ausüben und umgekehrt.

Dass diese wunderbaren Eigenschaften dazu benutzt wurden, soziale Rangunterschiede zu konstruieren, kann eigentlich nur durch Mangeldenken erklärt werden – durch die Illusion, es sei nicht genug für alle da.

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