Freitag, 13. Juli 2012

Vorteil 48 – Gesunde biologische pflanzliche Nahrung

Auszug aus dem Buch »Gradido – Natürliche Ökonomie des Lebens«


»Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.«
– Leo Tolstoi
russischer Schriftsteller

Die Erde kann genug Nahrung für alle produzieren; allerdings nicht mit täglich drei Fleischmahlzeiten. Die heutige Massentierhaltung ist ein abscheuliches Verbrechen an der lebendigen Natur. Die Tiere werden zu Lebzeiten gequält und anschließend auf barbarische Weise dahin geschlachtet. Für eine Fleischmahlzeit werden über dreißigmal mehr Ressourcen verbraucht, als für eine vergleichbare pflanzliche Mahlzeit. Die Massentierhaltung gilt als einer der größten Umweltsünder, noch vor Auto- und Industrieabgasen.

Vegane, also rein pflanzliche Mahlzeiten ganz ohne tierische Produkte können mindestens so schmackhaft und abwechslungsreich zubereitet werden, wie andere. Alles deutet darauf hin, dass vegane Ernährung wesentlich gesünder ist als tierische.

Wir wollen nicht alle Menschen zu Veganern um erziehen. Aber wenn immer mehr schmackhafte pflanzliche Speisen in unseren Lebensmittelläden und Restaurants angeboten werden, essen wir ganz von selbst weniger tierische Produkte. Anstatt bisher zweimal pro Tag essen wir vielleicht nur noch zweimal im Monat Fleisch. Damit reduzieren wir unseren Fleischkonsum auf den dreißigsten Teil. Und das ohne auf kulinarische Genüsse verzichten zu müssen. Im Gegenteil: unser Speiseplan wird abwechslungsreicher und viel gesünder.

Auch hiermit folgen wir dem Dreifachen Wohl: Mehr Genuss und Gesundheit für den Einzelnen, ausreichend Nahrung für alle Menschen und das bei weniger Umweltbelastung und weniger Tierleiden.

Inzwischen gibt es für nahezu alle Fleisch- und Milchprodukte wohlschmeckende pflanzliche Alternativen: vegane Würstchen und Steaks, Soja-, Reis- und Hanfmilch. Vielleicht schmecken sie nicht ganz genau so wie die tierischen Produkte. Vielfach schmecken sie sogar besser und es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Und was ist mit einer  Metzgerei? Müssen die dann ihren Betrieb aufgeben? Durchaus nicht! Die hohe Metzgerkunst besteht darin, das Fleisch, das von Hause aus gar nicht so besonders gut schmeckt, schmackhaft zu machen. Dieselbe Kunstfertigkeit ist gefragt, um schmackhafte vegane Steaks oder Würstchen herzustellen. Es ändern sich also nur die Grundzutaten. Die Metzgerei kann ohne Probleme weiter existieren. Ich kann mir sogar vorstellen, dass die erste vegane Metzgerei in einer Großstadt ein sehr gutes Geschäft machen wird.

Überall auf der Erde kann pflanzliche Nahrung in ausreichender Menge und biologischer Qualität angebaut werden. Wir brauchen dazu weder Chemie-Dünger noch Gen-Manipulation. Biologische Landwirte und Permakultur-Bauern machen es uns vor. Die beste Nahrung ist die, die lokal vor Ort angebaut wird. Als Nebeneffekt braucht man hierfür viel weniger Transportmittel. Vielleicht können die Großkonzerne damit nicht mehr ganz so viel Geld verdienen. Dafür werden sie vom Ausgleichs- und Umweltfonds unterstützt, naturfreundliche Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Ebenfalls werden Landwirte und Kleinbauern unterstützt, biologische Nahrung dezentral anzubauen. 

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